Finanzlage – Covestro Halbjahresfinanzbericht zum 30. Juli 2024

Finanzlage

Kapitalflussrechnung (Kurzfassung)    
         
  2. Quartal
2023
2. Quartal
2024
1. Halbjahr
2023
1. Halbjahr
2024
  in Mio. € in Mio. € in Mio. € in Mio. €
EBITDA 385 320 671 593
Gezahlte Ertragsteuern – 95 – 42 – 117 – 80
Veränderung Pensionsrückstellungen – 7 – 8 – 17 – 19
Gewinne (–) / Verluste (+) aus dem Abgang von langfristigen Vermögenswerten – 34 – 4 – 34 – 7
Veränderung Working Capital / sonstige nichtzahlungswirksame Vorgänge – 100 – 247 – 373 – 491
Cashflows aus operativer Tätigkeit 149 19 130 – 4
Auszahlungen für Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte – 159 – 166 – 279 – 272
Free Operating Cash Flow – 10 – 147 – 149 – 276
         
Cashflows aus investiver Tätigkeit – 179 – 375 – 458 – 218
Cashflows aus Finanzierungstätigkeit – 173 244 – 126 169
Zahlungswirksame Veränderung aus Geschäftstätigkeit – 203 – 112 – 454 – 53
         
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Periodenanfang 949 684 1.198 625
Veränderung aus Wechselkursänderungen – 5 – 3 – 3 – 3
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Periodenende 741 569 741 569

Cashflows aus operativer Tätigkeit/ Free Operating Cash Flow

Im 2. Quartal 2024 verzeichnete der Covestro-Konzern im Rahmen der operativen Tätigkeit Mittelzuflüsse in Höhe von 19 Mio. € (Vorjahr: 149 Mio. €). Eine höhere Mittelbindung im Working Capital und ein niedrigeres EBITDA konnten hierbei nur teilweise durch gesunkene Ertragsteuerzahlungen kompensiert werden. Die Veränderung des Working Capitals war insbesondere von der Auszahlung der kurzfristigen variablen Vergütung in Höhe von 105 Mio. € für das Geschäftsjahr 2023 geprägt. Für das Geschäftsjahr 2022 wurde im Jahr 2023 keine kurzfristige variable Vergütung gezahlt. Nach Abzug der Auszahlungen für Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 166 Mio. € (Vorjahr: 159 Mio. €) ergab sich für das 2. Quartal 2024 ein Free Operating Cash Flow in Höhe von –⁠147 Mio. € (Vorjahr: –⁠10 Mio. €).

Im Rahmen der Cashflows aus operativer Tätigkeit des 1. Halbjahres 2024 flossen 4 Mio. € ab (Vorjahr: Mittelzuflüsse in Höhe von 130 Mio. €). Dies war vor allem auf eine höhere Mittelbindung im Working Capital sowie den Rückgang des EBITDA zurückzuführen. Gesunkene Ertragsteuerzahlungen hatten hingegen einen positiven Effekt auf die Cashflows aus operativer Tätigkeit. Abzüglich der Auszahlungen für Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 272 Mio. € (Vorjahr: 279 Mio. €) ergab sich ein Free Operating Cash Flow in Höhe von –⁠276 Mio. € (Vorjahr: –⁠149 Mio. €).

Cashflows aus investiver Tätigkeit

Im 2. Quartal 2024 sind im Rahmen der investiven Tätigkeit insgesamt 375 Mio. € abgeflossen (Vorjahr: 179 Mio. €). Dies war vor allem bedingt durch erfolgte Nettoauszahlungen für kurzfristige Bankeinlagen in Höhe von 198 Mio. € (Vorjahr: 85 Mio. €) und Auszahlungen für Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 166 Mio. € (Vorjahr: 159 Mio. €).

Im 1. Halbjahr 2024 flossen im Rahmen der investiven Tätigkeit insgesamt 218 Mio. € ab (Vorjahr: 458 Mio. €). Dies war vor allem auf Auszahlungen für Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 272 Mio. € (Vorjahr: 279 Mio. €) zurückzuführen. Dem standen insbesondere Nettoeinzahlungen für kurzfristige Bankeinlagen in Höhe von 54 Mio. € (Vorjahr: Nettoauszahlungen in Höhe von 272 Mio. €) gegenüber.

Cashflows aus Finanzierungstätigkeit

Im Rahmen der Finanzierungstätigkeit verzeichnete der Covestro-Konzern im 2. Quartal 2024 Mittelzuflüsse in Höhe von 244 Mio. € (Vorjahr: Mittelabflüsse in Höhe von 173 Mio. €), vor allem bedingt durch die Aufnahme von Darlehen in Höhe von 215 Mio. € sowie Nettoeinzahlungen aus kurzfristigen Bankverbindlichkeiten in Höhe von 116 Mio. € in China. Auszahlungen resultierten im Wesentlichen aus geleisteten Leasingzahlungen in Höhe von 39 Mio. € und Zinsauszahlungen in Höhe von 34 Mio. €.
Siehe Konzernzwischenabschluss, Anhangangabe 8 „Finanzinstrumente“

Im 1. Halbjahr 2024 flossen im Rahmen der Finanzierungstätigkeit Mittel in Höhe von 169 Mio. € zu (Vorjahr: Mittelabflüsse in Höhe von 126 Mio. €). Diese Mittelzuflüsse waren vor allem bedingt durch die zuvor erwähnten Darlehen und Nettoeinzahlungen aus kurzfristigen Bankverbindlichkeiten in China. Auszahlungen ergaben sich vor allem für Leasingzahlungen in Höhe von 78 Mio. € sowie Zinsauszahlungen in Höhe von 60 Mio. €.

Nettofinanzverschuldung
     
  31.12.2023 30.06.2024
  in Mio. € in Mio. €
Anleihen 1.990 1.991
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 657 965
Leasingverbindlichkeiten 743 769
Verbindlichkeiten aus derivativen Finanzinstrumenten 15 5
Sonstige Finanzverbindlichkeiten 2 2
Forderungen aus derivativen Finanzinstrumenten – 19 – 15
Bruttofinanzverschuldung 3.388 3.717
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente – 625 – 569
Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte – 276 – 220
Nettofinanzverschuldung 2.487 2.928

Die Bruttofinanzverschuldung stieg zum 30. Juni 2024 im Vergleich zum 31. Dezember 2023 um 329 Mio. € auf 3.717 Mio. €. Dazu trug neben der Erhöhung der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten um 308 Mio. € auch ein Anstieg der Leasingverbindlichkeiten in Höhe von 26 Mio. € bei. Die Erhöhung der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten war im Wesentlichen bedingt durch die im Abschnitt „Cashflows aus Finanzierungstätigkeit“ beschriebenen Darlehen und Nettoeinzahlungen kurzfristiger Bankverbindlichkeiten in China.

Der Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten ging im Vergleich zum 31. Dezember 2023 um 56 Mio. € auf 569 Mio. € zurück. Dies war insbesondere auf Auszahlungen für Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 272 Mio. € zurückzuführen, denen positive Cashflows aus Finanzierungstätigkeit in Höhe von 169 Mio. € gegenüberstanden. Zudem erhöhten die im Abschnitt „Cashflows aus investiver Tätigkeit“ genannten Nettoeinzahlungen für kurzfristige Bankeinlagen den Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten und führten zu einer Verringerung der kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte.

Die Nettofinanzverschuldung des Covestro-Konzerns zum 30. Juni 2024 erhöhte sich somit im Vergleich zum 31. Dezember 2023 um 441 Mio. € auf 2.928 Mio. €.