Ertrags- und Finanzlage Covestro-Konzern – Covestro Quartalsfinanzbericht zum 29. Oktober 2024

Ertrags- und Finanzlage Covestro-Konzern

Ertragslage

Der Konzernumsatz erhöhte sich im 3. Quartal 2024 um 1,0 % auf 3.603 Mio. € (Vorjahr: 3.568 Mio. €), bedingt durch den Anstieg der Absatzmengen in den Regionen EMLA und APAC. Insgesamt wirkten sich die Absatzmengen mit 6,1 % umsatzerhöhend aus. Dem stand ein in allen Regionen niedrigeres Verkaufspreisniveau gegenüber, das mit der Weitergabe gesunkener Rohstoffpreise einherging und einen negativen Effekt in Höhe von 4,2 % auf den Umsatz hatte. Daneben wirkten sich die Wechselkursveränderungen mit 0,9 % negativ auf den Umsatz aus.

Der Umsatz im Segment Performance Materials stieg im 3. Quartal 2024 um 4,1 % auf 1.777 Mio. € (Vorjahr: 1.707 Mio. €), während der Umsatz im Segment Solutions & Specialties um 2,0 % auf 1.773 Mio. € sank (Vorjahr: 1.809 Mio. €). In der Region EMLA erhöhte sich der Umsatz im 3. Quartal 2024 um 5,3 % auf 1.460 Mio. € (Vorjahr: 1.387 Mio. €) und in der Region APAC um 0,3 % auf 1.249 Mio. € (Vorjahr: 1.245 Mio. €). In der Region NA sank der Umsatz dagegen um 4,5 % auf 894 Mio. € (Vorjahr: 936 Mio. €).

1 EMLA: Region Europa, Naher Osten, Lateinamerika (ohne Mexiko), Afrika

2 NA: Region Nordamerika (Kanada, Mexiko, USA)

3 APAC: Region Asien-Pazifik

Das EBITDA auf Konzernebene erhöhte sich im 3. Quartal 2024 um 3,6 % auf 287 Mio. € (Vorjahr: 277 Mio. €), im Wesentlichen bedingt durch die gestiegenen Absatzmengen. Daneben wirkten sich geringere Rückstellungen für die variable Vergütung in Höhe von 46 Mio. € sowie ergänzende staatliche Beihilfen zur Strompreiskompensation in Deutschland positiv auf das Ergebnis aus. Hingegen hatte das niedrigere Verkaufspreisniveau, das nur teilweise durch geringere Rohstoffpreise kompensiert werden konnte, einen negativen Effekt auf das Ergebnis. Des Weiteren wirkten sich im Vergleich zum Vorjahr geringere erhaltene Wirtschaftsförderungsmaßnahmen in China negativ auf das EBITDA aus. Die Wechselkursveränderungen hatten keinen nennenswerten Effekt auf das Ergebnis.

Das EBITDA im Segment Performance Materials stieg um 47,1 % auf 125 Mio. € (Vorjahr: 85 Mio. €). Dagegen verringerte sich das EBITDA im Segment Solutions & Specialties um 15,4 % auf 208 Mio. € (Vorjahr: 246 Mio. €).

Das EBIT des Covestro-Konzerns stieg im 3. Quartal 2024 um 7,0 % auf 76 Mio. € (Vorjahr: 71 Mio. €).

Finanzlage

Im 3. Quartal 2024 betrugen die Mittelzuflüsse aus operativer Tätigkeit 262 Mio. € (Vorjahr: 490 Mio. €). Dieser Rückgang war maßgeblich von einer im Vergleich zum Vorjahresquartal niedrigeren Mittelfreisetzung im Working Capital getrieben und konnte teilweise durch geringere Ertragsteuerzahlungen und einen Anstieg des EBITDA kompensiert werden.

Der Free Operating Cash Flow verringerte sich im 3. Quartal 2024 auf 112 Mio. € (Vorjahr: 308 Mio. €), im Wesentlichen getrieben von den niedrigeren Cashflows aus operativer Tätigkeit.

Nettofinanzverschuldung
  31.12.2023 30.09.2024
  in Mio. € in Mio. €
Anleihen 1.990 1.492
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 657 1.191
Leasingverbindlichkeiten 743 734
Verbindlichkeiten aus derivativen Finanzinstrumenten 15 3
Sonstige Finanzverbindlichkeiten 2 151
Forderungen aus derivativen Finanzinstrumenten – 19 – 29
Bruttofinanzverschuldung 3.388 3.542
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente – 625 – 539
Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte – 276 – 215
Nettofinanzverschuldung 2.487 2.788

Die Bruttofinanzverschuldung des Covestro-Konzerns zum 30. September 2024 erhöhte sich im Vergleich zum 31. Dezember 2023 um 154 Mio. € auf 3.542 Mio. €. Dies war im Wesentlichen bedingt durch einen Anstieg der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 534 Mio. €, der vor allem aus Kreditaufnahmen in Höhe von 343 Mio. € in China und 200 Mio. € in Deutschland resultierte. Gleichzeitig erhöhten sich die sonstigen Finanzverbindlichkeiten, im Wesentlichen aufgrund der Begebung von Commercial Papers im Rahmen des European Commercial Paper Programs (ECPP) in Höhe von 149 Mio. €. Gegenläufig wirkte sich die erfolgte Rückzahlung einer Anleihe, die im Rahmen des Anleihenprogramms (Debt Issuance Program) im März 2016 platziert wurde, in Höhe von 500 Mio. € aus.

Der Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten verringerte sich im Vergleich zum 31. Dezember 2023 um 86 Mio. € auf 539 Mio. €. Dies war vor allem auf Auszahlungen für Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 422 Mio. € und negative Cashflows aus Finanzierungstätigkeit in Höhe von 23 Mio. € zurückzuführen. Dagegen erhöhten positive Cashflows aus operativer Tätigkeit in Höhe von 258 Mio. € und Nettoeinzahlungen aus kurzfristigen Bankeinlagen in Höhe von 61 Mio. € den Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten.

Die zuvor genannten Nettoeinzahlungen aus kurzfristigen Bankeinlagen führten zu einer Verringerung der kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte um 61 Mio. € auf 215 Mio. €.

Die Nettofinanzverschuldung zum 30. September 2024 stieg damit im Vergleich zum 31. Dezember 2023 um 301 Mio. € auf 2.788 Mio. €.